Thüringer Forschungspreis für Fraunhofer-Institut Jena

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Die Entspiegelung von Optiken kann durch einen speziell entwickelten Plasmaätzprozess sehr schnell und kostengünstig erfolgen.

Forscher aus dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF in Jena haben ein neues Verfahren zur Entspiegelung von Glas- und Kunststoffoberflächen entwickelt. Dafür erhalten Dr. Ulrike Schulz und Dr. Peter Munzert am 17. Februar 2012 den mit 15.000 Euro dotierten Thüringer Forschungspreis 2011 in der Kategorie Transfer.

Das am Fraunhofer IOF entwickelte Verfahren basiert auf der sogenannten Mottenaugenstruktur, die Wissenschaftler bereits in den 70er Jahren auf den Augen nachtaktiver Motten entdeckt haben. Durch die Nanostrukturen auf der Oberfläche der Augen geht kaum ein Teil des Lichts verloren. Dieses Prinzip technisch umzusetzen und für Optiken zu nutzen, damit befassen sich die Forscher am Fraunhofer IOF. Mit ihrem speziell entwickelten Plasmaätzprozess können Kunststoffoberflächen sehr schnell und kostengünstig entspiegelt werden. Das Verfahren wird bereits erfolgreich von den Thüringer Firmen Jenoptik Polymer Systems und Fresnel Optics angewendet. Damit können die Unternehmen bessere Objektive, beispielsweise für Kameras oder medizinische Geräte herstellen.

Institutsdirektor Prof. Andreas Tünnermann zeigt sich sehr erfreut über die Auszeichnung mit dem Transferpreis 2011. »Für uns ist dies eine große Ehre und zugleich ein Ansporn für die weitere Forschungs- und Entwicklungsarbeit. Das nun prämierte Entspiegelungsverfahren steht exemplarisch für den anwendungsorientierten Ansatz des Fraunhofer IOF. Seit Jahren wird es von Unternehmen der Region eingesetzt und zeigt damit die Relevanz der Arbeit des Fraunhofer IOF für die Optik-Region Jena«, so Tünnermann.

Der Thüringer Forschungspreis 2011 wird am 17. Februar 2012, 13.30 Uhr, im Institut für Photonische Technologien in Jena, Albert-Einstein-Straße 9, von Minister Christoph Matschie verliehen.