Technologien für Quantenkommunikation

Die Erforschung komplexer Quantenzustände des Lichts steht im Mittelpunkt der Arbeit unserer Gruppe Quantenkommunikationstechnologien. Der Fokus liegt auf der Entwicklung innovativer Technologien in den Bereichen Quantenkommunikation über große Distanz, Fernerkundung, verteilte Quantennetzwerke und Quanteninformationsverarbeitung.

 

Unsere Forschungsgebiete umfassen:

  • Einsatz von adaptiver Optik und Quantenhardware für satellitengestützte Quantenkommunikation
  • Nutzung der hochdimensionalen photonischen Verschränkung und Hyperverschränkung für die verteilte Quanteninformationsverarbeitung
  • Entwicklung der räumlichen und spektralen Struktur von Biphotonen
  • Hochdimensionale Quanteninformationsverarbeitung im räumlichen und zeitlichen Bereich
  • Entwicklung von Technologien für die Entfernungsmessung und Fernerkundung mit nichtklassischen Zuständen des Lichts
 

Unser Leistungsangebot

Je nach Anwendungsbereich bieten wir unseren Kunden individuell flexible Lösungen an. Im Bereich der Quantenkommunikation reicht dies von weltraumtauglichen Hochleistungsquellen für verschränkte Photonen über komplette photonische Systemlösungen auf Basis adaptiver Optik bis hin zu Leichtgewichts-Teleskopen für Weltraum- und Bodensysteme.

 

Ihre Vorteile an der Zusammenarbeit mit uns

Technische Ausstattung und Methoden der Quantenforschung

Ausgestattet mit modernster Technologie setzt unsere Forschungsgruppe die folgenden neuartigen experimentellen Methoden ein:

  • Ultrahelle verschränkte Photonenpaarquellen
  • Gepulste und cw-Laser bei verschiedenen Wellenlängen
  • Wellenlängenmultiplextechnik (Wavelength-division multiplexing)
  • Einzelphotonendetektoren und Zeitmessungselektronik
  • Ultra-schnelle elektro-optische Modulatoren und Pulsformungstechnologie
  • Räumliche Lichtmodulatoren und adaptive Optiken
 

Unsere Forschungsstärke

 

Wissenschaftliche Publikationen

Die Forschungsstärke unserer Forschungsgruppe spiegelt sich auch in den wissenschaftlichen Veröffentlichungen wider.

Eine Liste wissenschaftlicher Arbeiten zum Thema Quantenkommunikationsforschung finden Sie hier:

Auswahl an wissenschaftlichen Publikationen

Wissenschaftlerin richtet den Laboraufbau für eine verschränkte Photonenquelle ein.
© Fraunhofer IOF
Das Fraunhofer IOF forscht gemeinsam mit Partnern im Projekt QuNET daran, unsere Kommunikation mittels Lichtquanten sicher gegen Lauschangriffe zu machen.

Unsere Forschungsschwerpunkte auf dem Gebiet der Quantenkommunikationssysteme

Unsere Forschung konzentriert sich auf die angewandte Quantenphotonik – von quantenoptischen Konzepten bis zur Anwendung auf Systemebene in Quantenkommunikationsnetzen. Zu unseren jüngsten Ergebnissen gehören die Demonstration von polarisationsverschränkten Photonenquellen mit außergewöhnlichen Paarbildungsraten, innovative Ansätze für quantenverstärkte Sensorik unter Verwendung von Mehrphotoneninterferenz sowie die Nutzung räumlich- und frequenzkodierter Zustände für die hochdimensionale Quanteninformationsverarbeitung. Eines unserer Ziele ist es auch, die Quantentechnologie zur Marktreife zu bringen. Gemeinsam mit anderen Partnern konzentrieren wir uns dabei auf die Entwicklung von Quantennutzlasten für Satelliten und Quantenkommunikationssysteme für den freien Raum und Glasfasernetze in Ballungsräumen.

Hybride Quantenkommunikation über Freistrahl und Faserverbindung

Vollständiges Teleskopsystem.
© Fraunhofer IOF
Teleskopsystem für die Quantenkommunikation.
Blick in das goldene Teleskopsystem.
© Fraunhofer IOF
Blick ins Teleskopsystem ohne abschattenden Fangspiegel.

Die Quantenkommunikation ermöglicht den abhörsicheren Austausch von Schlüsseln für das Kodieren sicherheitsrelevanter Information. Im Gegensatz zu algorithmischen Kryptographieverfahren, deren Sicherheit durch den mit einer Entschlüsselung verbundenen Rechenaufwand gewährt wird, basiert die Sicherheit dabei auf physikalischen Prinzipien, wie etwa der Quantenverschränkung oder dem Superpositionsprinzip.

 

Langfristige Datensicherheit

Das Fraunhofer IOF entwickelt gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Wirtschaft im Rahmen der QuNET-Initiative die physikalisch-technischen Grundlagen von Quantenkommunikationssystemen und optischer Linktechnologien für den Einsatz in realer Infrastruktur – zielgerichtet für die Anwendung in Hochsicherheitsnetzen. Forschungs- und Entwicklungsbeiträge des Fraunhofer IOF werden dabei durch Expertise und Kompetenz entlang der gesamten quantenphotonischen Prozesskette getragen: Neben Komponenten und Schlüsseltechnologien werden dabei auch Gesamtsysteme für die Quantenkommunikation in realer Freistrahl- und Fasernetzinfrastruktur untersucht und demonstriert.

 

Experiment zur Quantenkommunikation

In der ersten Projektphase von QuNET wird ein Schlüsselexperiment an der Schnittstelle zwischen Quantenkanälen in unterschiedliche Wellenlängenbändern und Übertragungsmedien durchgeführt: eine erforderliche Entwicklung für die zukünftige Integration in eine heterogene Netzarchitektur. In einem Technologie-Demonstrator wird über einen optischen Freistrahllink eine sicherere Verbindung zwischen zwei Gebäuden und deren Anbindung an ein Glasfasernetz ermöglicht.

 

Aufbau

Elementare Bausteine des Demonstrators sind präzisionsoptische Spiegelteleskope für die optimierte Übertragung von polarisationskodierten Quantenzuständen, eine polarisationsverschränkte Photonenpaarquelle, sowie ein Detektionssystem für Photonpaarkorrelationsmessungen mit hoher Zeitauflösung. Die Teleskope sind jeweils mit einer aktiven Strahlnachführung ausgestattet und ermöglichen mit einer Apertur von 20 cm einen Freistrahllink. Die Verschränkungsquelle emittiert Photonen mit zwei Wellenlängen: 810 nm für verlustarme Freistrahllinks und 1550 nm für absorptionsarme Glasfaserübertragung. Das Detektionssystem erzeugt aus den Quantenzuständen schnelle Schlüsselaustauschraten. Mittels hoher Zeitauflösung und präziser Synchronisation im Pikosekunden-Bereich garantiert es eine abhörsichere Kommunikation zwischen den Endpunkten.

Die Sicherheit der Quantenkommunikation basiert in diesem Fall auf dem sogenannten BBM92-Protokoll für polarisationsverschränkte Photonen.

Autorenschaft: Daniel Rieländer, Fabian Steinlechner, Matthias Goy, Christopher Spiess, Andrej Krzic, Gregor Sauer, Sakshi Sharma, Sebastian Töpfer

Verschränkte Photonenquelle für die Quantenkommunikation

Der Quantenschlüsselaustausch (Quantum Key Distribution, QKD) ist eine Komponente der Quantenkommunikation und beinhaltet das Verteilen von Schlüsseln zum Chiffrieren und Dechiffrieren von Daten an Sender und Empfänger auf der Basis von Photonen, die die entsprechende Schlüsselinformation codieren. Dabei ist der Schlüssel durch die quantenmechanische Verschränkung der an Sender und Empfänger gerichteten Photonen physikalisch abhörsicher, weshalb die QKD als Zukunft der verschlüsselten Kommunikation angesehen wird.

Durch die gegenwärtig nur in Freistrahlanordnungen gewährleistete, lange Kohärenzlänge von verschränkten Photonen sind im Moment nur satellitengestützte optische Links zum Verteilen der Schlüsselinformationen über große Entfernungen geeignet. Am Fraunhofer IOF wurde dafür im Rahmen eines von der European Space Agency geförderten Projektes der Prototyp einer effizienten und raumfahrttauglichen verschränkten Photonenquelle entwickelt.

Aufbau

Die Quelle basiert auf einem hybriden Aufbau, in dem ein nichtlinearer, periodisch gepolter Kristall (ppKTP) von zwei Seiten in der Anordnung eines Sagnac-Interferometers gepumpt wird. Die dadurch angeregte Spontaneous Down Conversion (SPDC) im Kristall erzeugt polarisationsverschränkte Photonen im Sender- und Empfänger-Kanal. Bei höheren Pumpleistungen kann mit Paarraten bis zu 1 Mio/s gerechnet werden, was Voraussetzung für die effiziente Datenübertragung bei optischen Freistrahl-Links mit hoher Dämpfung ist.

Raumfahrttauglichkeit

Für das raumfahrttaugliche Design der verschränkten Photonenquelle wurde eine kompakte, präzisionsmechanische und thermomechanisch stabile Plattform entworfen, auf der in determinierten Montagealgorithmen Pump- und Signalstrahlengang der Quelle effektiv und sehr genau justiert werden können. Die Temperierung des nichtlinearen Kristalls erfolgt in der Plattform mit einer Homogenität von bis zu 0,1 K entlang der 30 mm langen optischen Achse des Kristalls. Um die sehr empfindlichen Justierzustände der optischen Komponenten dauerhaft und raumfahrttauglich zu fixieren, kamen spezielle Laserlöt- und Klebetechnologien zum Einsatz. Die Quelle wurde einem typischen Testprogramm für Raumfahrt-Baugruppen unterzogen in Bezug auf thermische und mechanische Belastung sowie Thermalvakuum und auch nach diesen Tests positiv bezüglich der quantenoptischen Parameter evaluiert.

Das Funktionsprinzip der Photonenquelle bei der Quantenkommunikation

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