Multimodale Quantenphotonik

Entwicklung photonischer Systeme für eine verbesserte Quanteninformationsverarbeitung

Unsere Gruppe ist auf die Verarbeitung von Quanteninformationen unter Verwendung verschiedener photonischer Freiheitsgrade (degrees of freedom - DOF) spezialisiert. Wir erforschen hochdimensionale Kodierung, indem wir mehrere Modi in Zeit, Frequenz, Raum und Photonenzahl nutzen. Wir schlagen eine Brücke zu praktischen Anwendungen, indem wir Herausforderungen wie die effiziente Erzeugung und Messung von Photonen angehen und theoretische Fragen im Zusammenhang mit der Zertifizierung von hochdimensionaler Verschränkung angehen. Durch die Verbesserung von Techniken zur photonischen Kontrolle, insbesondere in hochdimensionalen Systemen, wollen wir Anwendungen in der Quantenkommunikation voranbringen und die Leistung photonischer Quantenalgorithmen verbessern.

Ihr Partner für Forschung und Entwicklung

Unsere gemeinsame Forschung umfasst die Charakterisierung nichtlinearer Materialien und die Kalibrierung von Detektorsystemen sowie das Benchmarking von Quantenquellen - Freiraum, Ganzfaser und auf dem Chip - über verschiedene photonische Freiheitsgrade hinweg. Unser Netzwerk umfasst Ingenieur- und Theoriegruppen, die eng mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) zusammenarbeiten. Diese Verbindung unterstützt die Entwicklung von theoretischen Modellen und innovativen Quantenprotokollen, die nicht-ideale experimentelle Parameter berücksichtigen. Darüber hinaus wird unsere Expertise in der Quantenzustandsentwicklung durch die Zusammenarbeit zwischen den Gruppen unseres Instituts gestärkt: Die Abteilung OMS bietet kompakte, semi-integrierte Designs mit hochwertigen Freiraumoptiken, während die Abteilung MN voll integrierte photonische Ressourcen unter Verwendung modernster Materialien realisiert.

 

Leistungsschwerpunkte und Kompetenzen

Unsere Forschung konzentriert sich auf das Verständnis quantenoptischer Phänomene und die Optimierung der Erzeugung von Quantenzuständen in einem breiten Spektrum von Anwendungen. Unsere Zusammenarbeit reicht von der Grundlagenforschung bis hin zur Entwicklung fortschrittlicher Quantentechnologien, wobei wir unter anderem folgende Kompetenzen haben:

Entwicklung von Quantenquellen

Dank unserer Erfahrung mit parametrischer Abwärtskonversion können wir Breitband- und Schmalband-Photonenpaarquellen und Squeezer auf spezifische Anforderungen zuschneiden, z. B. hohe Helligkeit für verbesserte sichere Schlüsselraten bei QKD oder hohe spektrale Reinheit für Multiphotonen-Experimente.

Quantenzustandskontrolle

Dazu gehören die Implementierung von Einheiten für verschiedene photonische DOFs sowie die Quantenfrequenzumwandlung. Eine präzise Steuerung ist für die Konstruktion großer verschränkter Zustände - ob mehrteilig oder multimodal - und für die Erweiterung des Rechenraums unerlässlich, wodurch die Verarbeitung großer Informationsmengen ermöglicht wird.

Auflösung der Photonenzahl (PNR)

Wir setzen modernste Technologien ein und verwenden supraleitende Nanodraht-Einzelphotonendetektoren (SNSPDs), Mehrpixel-Detektoren und innovative Multiplexverfahren, um die Auflösung der Photonenzahl zu erreichen.

Phasenstabilisierung

Unser aktives Rückkopplungssystem ermöglicht es uns, bis zu acht Kanäle mit hoher Präzision zu stabilisieren, und wir entwickeln derzeit die Fähigkeit, sechzehn Kanäle zu stabilisieren. Dieser Fortschritt verschafft uns einen bedeutenden Vorteil bei der Nutzung phasenempfindlicher Systeme wie dem Gaußschen Bosonen-Sampling und der Quantenschlüsselverteilung im freien Raum (QKD).

 

Märkte und Anwendungen

Photonische Quantensysteme sind ein entscheidender Fortschritt im weltweiten Streben nach künftigen Quantenanwendungen. Unsere Forschung widmet sich der Entwicklung wesentlicher Bausteine für die rein photonische Quanteninformationsverarbeitung. Wenn Sie mit uns zusammenarbeiten, können Sie sich an Pionierarbeiten beteiligen, die das enorme Marktpotenzial der Quantentechnologien erforschen, und sich an der Spitze dieses transformativen Bereichs positionieren.

Die Quanteninformatik wird die Problemlösung in Bereichen verändern, in denen klassische Computer an ihre Grenzen stoßen, und eine völlig neue Welt der Möglichkeiten eröffnen.

Anwendungen:

  • Molekulare Simulation für die Entdeckung von Medikamenten und die Innovation von Batterien
  • Optimierung komplexer Systeme wie z. B.:
    • Verkehr und Infrastruktur
    • Portfolio-Optimierung
    • Risikoanalyse
  • Nutzung von Photonen als Träger von Quanteninformationen
  • Herstellung von photonischen Schaltkreisen
© Fraunhofer IOF
Experimenteller Aufbau für photonisches Quantencomputing.
© Fraunhofer IOF
Demultiplexer facilitating precise mapping of squeezed light from the time domain to the spatial domain

Im Rahmen des vom BMFTR geförderten Projekts PhoQuant konzentrieren sich die gemeinsamen Bemühungen zahlreicher Institute und Unternehmen auf die Entwicklung und Umsetzung einer skalierbaren photonischen Quantencomputerplattform, wobei der Schwerpunkt auf dem Bosonen-Sampling liegt, das in naher Zukunft die Vorteile von Quantencomputern demonstrieren soll. Durch die Nutzung der Interferenz mehrerer ununterscheidbarer Photonen kann das Bosonen-Sampling Probleme lösen, die klassischerweise nicht zu lösen sind. Dieser vielversprechende Ansatz ebnet den Weg für eine noch vielseitigere Quanteninformatik.

Unser Ziel ist es, eine photonische Quantenarchitektur zu schaffen, die bis zu 100 Qubits unterstützt. Wenn dies erreicht ist, wird diese Entwicklung den Grundstein für die Lösung realer Probleme legen, wie oben erwähnt. Die Architektur wird mit Blick auf die hauseigene monolithische Integrationstechnologie und die industrielle Skalierbarkeit entworfen und stützt sich auf bewährte Halbleiterfertigungstechniken. Neben der Hardware werden auch anwendungsspezifische Algorithmen und Protokolle für das universelle Quantencomputing mitentwickelt und über cloudbasierte Schnittstellen zugänglich gemacht.

Die photonische Plattform zielt auf den Quantenvorteil bei spezifischen Aufgaben wie dem Bosonen-Sampling ab und schafft gleichzeitig die Voraussetzungen für künftige Fortschritte bei programmierbaren Quantenprozessoren. Durch die Zusammenführung von Forschung, Start-ups und industriellem Know-how steht diese Zusammenarbeit an der Spitze der Entwicklung von Quantenhardware. Angesichts der beträchtlichen wirtschaftlichen Auswirkungen, die für den Sektor der Quanteninformatik prognostiziert werden, wird PhoQuant dazu beitragen, die technologische Führung voranzutreiben und langfristige strategische Fähigkeiten im globalen Quantenwettbewerb zu sichern.

 

Ihre Vorteile der Zusammenarbeit mit uns

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Das Team des Fraunhofer IOF diskutiert den experimentellen Aufbau für das Gauß-Bosonen-Sampling.

Eine Partnerschaft mit uns bei der Entwicklung innovativer Verarbeitungsmethoden für die Quanteninformationswissenschaft bietet zahlreiche Vorteile. Dank der umfassenden Erfahrung unseres Instituts in den Bereichen Optik und Feinmechanik stehen wir an der Spitze der photonischen Quantentechnologie. Dank unseres Fachwissens können wir Spitzenforschung nutzen, um die einzigartigen Herausforderungen der photonischen Quantencodierung zu bewältigen

Wenn Sie mit uns zusammenarbeiten, erhalten Sie Zugang zu hochmodernen Einrichtungen, einem engagierten Forscherteam und einem soliden Netzwerk von Industriepartnerschaften. Unsere Verbindungen zu führenden Theoretikern an der FSU und anderen Institutionen erhöhen die Relevanz unserer Quantensysteme, da wir Erkenntnisse aus der Mathematik, Physik und dem Ingenieurwesen integrieren, um neue Möglichkeiten in der photonischen Quantenkommunikation und -informatik zu identifizieren.

Gemeinsam können wir Fortschritte bei der Verbesserung von Effizienz, Integration und Zuverlässigkeit vorantreiben und damit einen wichtigen Beitrag zur zukünftigen Landschaft der Quantentechnologie leisten.

Technische Ausrüstung für die Quanteninformationsverarbeitung

Ob zur Charakterisierung, zum Benchmarking oder zum Testen verschiedener Technologien, wir bieten hochmoderne Einrichtungen und eine breite Palette von Quantensystemen, darunter:

  • Photonenpaarquellen in Freiraum- und On-Chip-Konfigurationen
  • Single-pass Squeezer und nichtlineare Interferometer
  • PNR-Erkennungssysteme
  • Räumliche, spektrale und zeitliche Manipulation auf der Ebene einzelner Photonen
  • Eigene Herstellung von LNOI-basierten photonischen Chips

 

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Das Team am Fraunhofer IOF hat sowohl die optische als auch die elektrische Verbindungstechnik für die LNOI-Schaltungen entwickelt.

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Wir entwickeln maßgeschneiderte Lösungen für photonische Fragestellungen aus der Industrie und Wissenschaft.

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