»Fraunhofer Solution Days« – Fraunhofer IOF präsentiert aktuelle Projekte bei neuem Online-Event

»Gesundheit. Digitale Wirtschaft. Anlagen- und Maschinenbau. Mobilität.« – unter diesen Schlagworten lädt die Fraunhofer-Gesellschaft vom 26. bis 29. Oktober 2020 erstmals zu den »Fraunhofer Solution Days« ein. Auch das Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF präsentiert bei dem neuen Online-Format aktuelle Projekte aus den Bereichen Biomedizin, Weltraumoptik und industrielle Serienproduktion.

Fraunhofer Solution Days
© Fraunhofer-Gesellschaft
Präsentation. Inspiration. Vision: Das digitale Fraunhofer-Event im Herbst 2020.

Die »Fraunhofer Solution Days« bieten eine Alternative zu Messeauftritten, die in diesem Jahr Corona-bedingt ausfallen mussten. Das erste online Messe-Event dieser Art unternimmt damit den Versuch, Forschende mit Kunden im virtuellen Raum zu vernetzen und die große Bandbreite an Innovationen aus der Fraunhofer-Gesellschaft digital erlebbar zu machen. An vier aufeinanderfolgenden Tagen werden ab Montag die Fraunhofer-Institute ihre Projekte zu den vier Fraunhofer-Leitmärkten vorstellen: Maschinen- und Anlagenbau, Digitalwirtschaft, Gesundheitswirtschaft und Mobilitätswirtschaft.

Gleichzeitig ist das neue Online-Format ein Ausblick auf die Zukunft der virtuellen Wissenschaftspräsentation – ein »Versuchsballon«, dem sich auch das Fraunhofer IOF vor allem aus Gründen der Nachhaltigkeit gern angeschlossen hat. Die aktive CO2-Vermeidung ist dem Institut vor dem Hintergrund der Klimaherausforderungen ein zentrales Anliegen.

Circa 10 x 10 x 10 cm kleines Mikroskop.
© Fraunhofer IOF
Kompaktes und hoch integriertes Hellfeld- und Fluoreszenzmikroskopiesystem für die parallele Abbildung von Objekten oder das Scannen großer Objektbereiche.

Ultrakompaktes Mikroskop für vielseitigen Einsatz in Medizin und Biologie

Bei den »Fraunhofer Solution Days« können Besucherinnen und Besucher aktuelle Projekte des Fraunhofer IOF an einem digitalen Messestand kennenlernen. Unter anderem wird dort ein ultra-kompaktes Mikroskop präsentiert werden. Dies entstand in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Projektzentrum für Mikroelektronische und Optische Systeme für die Biomedizin MEOS. Das Mikroskop ermöglicht dank eines Arrays (engl.: Anordnung) von Mini-Objektiven die besonders großflächige und damit effiziente Analyse von biologischen Proben. Zu diesem Zweck erzeugen die Optiken Teilbilder, die anschließend zu einem nahtlosen Gesamtbild zusammengefügt werden. Hier kommen auf Mikrosystemen basierende Mikropositionierplattformen zum Einsatz, die am Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme IPMS entwickelt wurden. Aufgrund seiner kompakten Bauweise ist das Mikroskop des Fraunhofer IOF vielseitig einsetzbar – zum Beispiel bei der Verwendung in der Veterinär-Medizin direkt vor Ort im Tierstall oder aber bei Einsätzen von Ärztinnen und Ärzten in entlegenen Landstrichen ohne Zugang zu nötiger Labortechnik.

Optische Komponente mit zusätzlichen Funktionen in der Hand eines Forschenden.
© Fraunhofer IOF
Mithilfe von Inkjet-Verfahren hergestellte optische Komponente aus Polymer die mit zusätzlichen Funktionen ausgestattet wurde. Smart Luminaire aus dem Fraunhofer-Leitprojekt »Go Beyond 4.0«

»Smart Luminaire« ermöglicht individuelle Anpassung von Optiken aus Serienproduktion

Mit »Smart Luminaire« entdecken Teilnehmerinnen und Teilnehmer außerdem ein Teilprojekt der »Go Beyond 4.0.«-Initiative. Hier werden innovative Möglichkeiten zur individuellen Anpassung von transparenten optischen Bauteilen in der industriellen Serienfertigung mit digitalen Druck- und Laserverfahren erforscht. Das Projekt »Smart Luminaire«, das am Fraunhofer IOF umgesetzt wird, verfolgt das Ziel, optische Komponenten aus Polymer in einem additiven Verfahren herzustellen. Dabei wird eine bereits aus Massenproduktion vorhandene optische Komponente – zum Beispiel eine Kunststofflinse – durch den Inkjet-Druck den individuellen Wünschen eines Kunden entsprechend angepasst oder und mit zusätzlichen Funktionen ausgestattet. Auf diese Weise wird Variantenvielfalt auch in der Serienproduktion ermöglicht.

Komplettes optisches System des Spektrometers.
© Fraunhofer IOF
Komplettes optisches System des Spektrometers. Bestehend aus einem Drei-Spiegel-Teleskop, das die Erdoberfläche auf einen Spalt abbildet, und einem Offner-Spektrometer, das den Spalt auf den Detektor abbildet und dabei mittels eines Reflexionsgitters für die Trennung der spektralen Kanäle sorgt.

Hyperspektraloptik DESIS sammelt Umweltdaten vom Weltraum aus

Weiterhin wird bei den »Fraunhofer Solution Days« ein am Fraunhofer IOF entwickeltes Instrument aus der Luft- und Raumfahrt als virtuelles Abbild zu bestaunen sein: Das »Earth Sensing Imaging Spectrometer« – kurz: DESIS – befindet sich seit Sommer 2018 an Bord der Internationalen Raumstation ISS. Von dort beobachtet die Hyperspektraloptik mit 235 spektralen Kanälen die Erde und liefert wichtige Daten zum Beispiel über die Umwelt. Nahezu alle Fachbereiche des Fraunhofer IOF waren an der Entstehung von DESIS beteiligt: Vom Design und Musterbau über die Fertigung bis hin zur Systemintegration.

 

Die »Fraunhofer Solution Days« finden von Montag bis Donnerstag täglich von 9:30 bis 16:00 Uhr statt. Neben der Präsentation der einzelnen Institute an digitalen Messeständen sind die Gäste zusätzlich zu einem umfassenden Programm mit Vorträgen aus den Schwerpunktfeldern der Onlineveranstaltung eingeladen.